Ein Riesenstrauß roter Rosen, ein tolles Candle-Light-Dinner, hochemotionale Liebeserklärungen. Wow. Welche Frau träumt nicht von solch herzerwärmenden Aufmerksamkeiten? Aber braucht man dafür ein bestimmtes Datum? Ernsthaft?
Ihr Lieben, am Valentinstag scheiden sich die Geister. Alles nur ein mieser Trick der Blumenläden, sagen die einen. Quatsch, der perfekte Anlass, ein bisschen Romantik in den Beziehungsalltag zu bringen, meinen die anderen. Dem Rest ist’s egal. Doch Vorsicht – wenn der Partner pünktlich zum 14. Februar irgendwelche Liebesbeweise erwartet, die schnöde ausbleiben, scheppert es gewaltig. Da hilft es dann auch nicht, irgendwas von Konsumwahnsinn zu murmeln.
Was tun?
Immerhin, wer allein kommerzielle Motive hinter dem Valentinstag vermutet, liegt weder richtig noch falsch. Denn ja, Floristen, Parfumhersteller und romantische Restaurants können sich über vermehrte Umsätze freuen. Und nein, der Valentinstag wurde nicht von Marketingexperten erfunden. Als Tag der Liebe existiert er sogar schon seit dem vierzehnten Jahrhundert. Aus dem fünfzehnten Jahrhundert ist das früheste Schmachtgedicht bekannt, das der Herzog von Orléans seiner Gemahlin widmete: „Ich bin schon krank vor Liebe, meine süße Valentine.“ Wie nett.
Mir war der Valentinstag eigentlich immer ziemlich schnurz. Liebe kennt keinen Kalender, man kann sie an dreihundertfünfundsechzig Tagen im Jahr feiern. So weit, so gut. Nur – wie oft tut man es denn wirklich? Wie oft sagt man seinem Herzblatt, dass er oder sie der Knaller ist? Wie oft schenkt man einander einfach so eine charmante Kleinigkeit, schmückt das Schlafzimmer mit Teelichtern und Rosenblättern, kocht gemeinsam was richtig Schönes oder inszeniert ein romantisches Date mit allem Drum und Dran? Von ausgedehnt zelebrierten Liebesnächten ganz zu schweigen. Na? Erwischt?
Ganz ehrlich – man muss nicht jeden Blödsinn mitmachen, nur weil die Medien seit Wochen durchdrehen und rund um die Uhr kitschige Werbespots mit Geschenkideen laufen. Andererseits braucht man manchmal einen Anlass, um dem Partner zu zeigen, wie sehr man ihn mag. Klar, das geht genauso gut an Weihnachten, am Geburtstag, am Kennenlerntag, am Hochzeitstag. Wahr ist aber auch, dass im Alltag einiges auf der Strecke bleibt. So, und damit komme ich zum Punkt! Valentinstag hin oder her, die einen finden ihn großartig, die anderen rümpfen die Nase. Was wir jedoch daraus lernen können: Liebe braucht Achtsamkeit, Wertschätzung und manchmal eben auch die kleinen Zeichen, dass man einander mag.
Nicht nur am Valentinstag. Nein, immer mal wieder. Der kleine Post-it-Zettel mit den magischen drei Worten, den sie in ihrer Handtasche findet, weil er sie damit überraschen wollte. Das Schokoladenherz, das sie ihm in den Aktenkoffer schmuggelt, bevor er zum Job geht. Das spontane Bad zu zweit, mit Kerzen und schöner Musik. Eine zärtliche Massage mit sinnlich duftendem Öl. Eine rasend erotische Nacht in einem Hotelzimmer, weit weg vom Alltag. Eine WhatsApp mit der Message: Schatz, ich freu mich so auf dich. Vielleicht auch nur eine einzelne Rose. Ganz einfach. Und trotzdem etwas, woran Paare viel zu selten denken.
Deshalb finde ich: Betrachtet eure Partner nicht als selbstverständlich. Liebe ist ein Geschenk, das man hegen und pflegen sollte. Je länger man zusammen ist, desto bewusster. Wir alle brauchen die kleinen Zeichen, gerade dann, wenn wir sie am wenigsten erwarten. Mit Geld hat das nichts zu tun. Nur mit guten Ideen und dem festen Willen, die Liebe ab und an zu feiern, damit sie lebendig bleibt. Na los, worauf warten wir noch?
Beiträge
sommerlese
Hallo liebe Ellen Berg,
dieser Beitrag war schon lange mal fällig! 🙂
Es sind alle wichtigen Dinge darin gesagt und ich kann bei vielem einfach nur nicken! Mir macht die Maschinerie der Wirtschaft an diesem Tag einen Strich durch die Rechnung. Klar freut man sich über Blumen, aber nur weil es Valentinstag ist und der Mann zufällig Reklame gesehen hat, nö, so möchte man das denn auch nicht haben.
Was entscheidend ist: Liebe ist ein Geschenk! Und dafür kann man auch schon mal an so einem Allerwelts-Valentinstag die Liebesbeweise annehmen. Ist ja auch eine Art von Anerkennung und Hingabe und das muss man zu schätzen wissen.
Liebe Grüße und ein paar schöne Valentinsüberraschungen wünsche ich,
Barbara
Ellen Berg
Liebe Barbara,
vielen Dank für Deinen Komentar! Es freut mich sehr, dass Du genauso über den Valentinstag denkst. „Liebe ist ein Geschenk“, dieser Satz von Dir hat mir besonders gefallen. Und doch geht diese Erkenntnis im Alltag nur zu oft verloren. Man nimmt sich einfach nicht die Zeit, das Geschenk zu feiern … umso schöner, dass wir drüber reden! Übrigens finde ich, dass nicht nur Frauen etwas erwarten sollten, wir sind schließlich emanzipiert genug, auch unseren Schatz zu verwöhnen oder mit einer kleinen Aufmerksamkeit zu bedenken. Wobei ich meine, dass das wichtigste Geschenk bewusst verbrachte gemeinsame Zeit ist.
Alles Liebe für Dich! Herzlichst, Deine Ellen
Ellen Berg
Liebe Barbara, nun ist schon einige Zeit verstrichen seit dem Valentinstag – und ich hoffe sehr, dass du auch jenseits solcher Anlässe richtig schöne Liebesbeweise bekommen hast. Ich gebe dir vollkommen recht: Liebe ist ein Geschenk in sich. Und alles andere als selbstverständlich… In diesem Sinne alles Liebe für dich! Herzlichst, Ellen