Es gibt ein Land, das in keinem Atlas verzeichnet ist, von Google Maps verschwiegen und vom Navi schnöde ignoriert wird. Tja, ist ja auch ziemlich klein, dieses Land. Aber attraktiv. Oft sogar ein wahres Paradies. Und so herrlich privat. Der Name? Na? Balkonien!
Okay, manchmal stehen da auch nur Wäscheständer, alte Kartons oder fieses Gerümpel rum. Schade, denn Balkonien ist die Option auf grünes Glück. Ein paar Pflanzen, dazu eine gemütliche Sonnenliege, je nach Platz vielleicht auch ein kleiner Tisch nebst Stühlen, fertig ist die Wohlfühlzone mit Frischluftgarantie. Woran das liegt? Wer es sich auf seinem Balkon schön macht, hat nicht nur ein Zimmer mehr, er kann auch auf engstem Raum Kontakt mit der Natur aufnehmen. Merke: Wer sich selbst mit Pflanzen beschenkt, blüht auf!
Was darf‘s denn bitte sein? Stiefmütterchen, Tomatenstauden, ein Hochbeet mit Kräutern? Duftender Lavendel, wild wuchernde Kapuzinerkresse, ein Zitronenbäumchen? Das Schöne ist ja: Ganz egal, wofür wir uns entscheiden, jedes neue Blättchen, jede neue Blüte begeistern uns. Das tägliche Herumwerkeln, Gießen, Beobachten und Dranfreuen entspannt einfach. Wir kommen runter, entstressen, entschleunigen. Schließlich wächst so eine Pflanze ja nicht schneller, wenn man dran zieht.
Das erfährt auch Luisa, die Heldin in „Mach mir den Garten, Liebling!“ Anfangs ist sie nur genervt. Denn der Garten, den Tante Ruth ihr überlassen hat, ist komplett verwahrlost. Luisa hat einen Friedhofsgärtner mit der Pflege beauftragt und so sieht der Garten nun auch aus: ziemlich tot. Dumm nur, dass Tante Ruth zu Besuch kommen will. Autsch. Doch siehe da: Nach und nach kommt Luisa auf den Geschmack. Außerdem bekommt sie Unterstützung vom Gartennachbarn Eddy (ja, der Eddy, seufz). Am Ende grünt und blüht nicht nur der Garten …
Da fällt mir doch gleich das alte chinesische Sprichwort ein: „Wer einen Tag lang glücklich sein will, der betrinke sich. Wer einen Monat lang glücklich sein will, der schlachte ein Schwein und esse es auf. Wer ein Jahr glücklich sein will, der heirate. Wer ein Leben lang glücklich sein will, der werde Gärtner.“ Eine ebenso schöne wie wahre Weisheit. Dafür braucht man aber nicht gleich einen ganzen Garten. Der Balkon tut’s auch. Er ist Urlaub für die Seele. Wozu auf die Malediven fliegen? Balkon an, Welt aus, dieses Motto ist das ultimative Glücksrezept. Auf engstem Raum kann man seine Fantasie ausleben und Experimente durchführen. Warum nicht mal Gänseblümchen aussäen? Oder Gurkensamen? Warum nicht den alten wackeligen Tisch hellblau streichen? Oder die Wand am Balkon in schrägem Barbiepink? Das Format macht’s. Gerade weil Balkone zumeist klein sind, bergen Veränderungen kein Risiko. Also: austoben, ausprobieren und zurücklehnen! Schön.
Ich wünsche euch einen tollen Restsommer und einen grünen Daumen!
Alles Liebe, eure Ellen
Beiträge
Marion Reinel
Liebe Ellen Berg, soeben habe ich Ihre neuesten Bücher gekauft und freue mich riesig. Dann habe ich alle Ihre Bücher gelesen. Es ist immer wieder eine Freude und ich liebe Ihren Humor. Bitte weiter so und beste Wünsche für Sie und Ihre Familie. Liebe Grüße und alles Gute wünscht Marion Reinel
Ellen Berg
Liebe Marion,
ganz lieben Dank für das dicke Lob! Und ich hoffe, dass ich dich auch in Zukunft mit meinen Büchern zum Lachen bringe. Shcließlich ist das meine größte Motivation weiterzuschreiben!
Herzlich
Deine Ellen